Geschichte und Idee

Das Stellwerk Heerbrugg versah seine wichtigen Dienste für die SBB-Rheintalstrecke ab den 1920er Jahren. Bei der Übernahme von den SBB kamen Baupläne aus jenen Jahren zum Vorschein.

In den letzten Jahren fielen die alten Stellwerke nach und nach der neuen Technik zum Opfer und wurden grösstenteils abgebrochen. Heute werden die Bahnhöfe von modernen, zentralen Stellwerken aus bedient. Im Zuge dieser Veränderungen kündigten die SBB im Frühjahr 2001 an, dass auch das alte Stellwerkgebäude in Heerbrugg abgebrochen werden soll (Rheintaler vom 4. 4. 2001).

 

Rosmarie Furter, die Initiantin und erste Präsidentin des Vereins ideeStellwerk, setzte sich für das alte Stellwerk ein. Ihrer Meinung nach durfte dieses Kleinod als Bestandteil des Dorfbildes von Heerbrugg nicht einfach verschwinden. Mittels Presse sensibilisierte sie die Bevölkerung für die Rettung des Stellwerks und auch bei der Politischen Gemeinde Au und verschiedenen Vereinen sprach sie vor. Doch die ganze Arbeit zur Rettung des Stellwerkhäuschens blieb an ihr hängen.

Die SBB willigten ein, dass mit einem Verein und einer Trägerschaft als Gesprächspartner eine Übernahme im Baurecht möglich wurde, so dass es endlich am 7. Februar 2003 zu einem Vertragsabschluss kam. Am 5. November 2003 wurde der Mietvertrag zwischen dem Verein ideeStellwerk und der Ortsgemeinde Au unterzeichnet.

Nun besteht also ein Verein ideeStellwerk und die Trägerschaft hat in verdankenswerter Weise die Ortsverwaltung Au übernommen.

 

Noch viel Arbeit stand bevor: das Stellwerk musste ausgeräumt und renoviert werden. Durch viel Wohlwollen und Entgegenkommen von Sponsoren, Gönnerinnen und Gönnern wurde das nötige Geld aufgebracht. Kulturbewusste Architekten, ein Bauunternehmer, Handwerker und Freiwillige sowie die Politische Gemeinde Au setzten sich tatkräftig und finanziell grosszügig ein.

Dass letztlich ein Haus der Kultur entstand, lag für die Präsidentin auf der Hand, denn die Räume schienen ihr dazu wie geschaffen. Am 24. und 26. Oktober 2003 wurde ausgiebig Eröffnung gefeiert mit einer Ausstellung unter dem Motto "Bahnthemen".

 

Am 20.10.2002 konnte zum letzten Mal das alte Stellwerk mit bisherigem Intérieur besichtigt werden. Am 09.11.2002 wurde das alte Stellwerk stillgelegt. Am 05.11.2003 unterzeichnete der Verein mit der Ortsgemeinde den Mietvertrag.

Im gleichen Jahr wurde mit dem Umbau des Stellwerk begonnen. An Stelle der alten Öltanks wurde eine kleine Küche eingebaut und ein Zwischengeschoss sorgt für mehr Raum. Elektrizität und Heizung wurden installiert. In der Toilette blickt man in einen Original-SBB-Spiegel und über der Eingangstür hängt die alte Stellwerkuhr.